Bis ins Jahr 1960 war der Aralsee der viertgrößte See der Welt. Doch die intensive Nutzung seiner Zuflüsse Amu Darya und Syr Darya für die Landwirtschaft führte zu einer unaufhaltsamen Austrocknung. Die sowjetischen Fünfjahrespläne hatten dieses Schicksal sogar vorgesehen: Das entstehende Sumpfgebiet sollte dem Anbau von Reis dienen. Heute, mit seinen nunmehr 17.000 Quadratkilometern Oberfläche, ist der Aralsee zu einem Geistersee verkommen. Schiffe, die früher zum Wohlstand der Gegend beitrugen, liegen nun bäuchlings wie angeschwemmte Wale auf dem Trockenen. Die entstandene Salzwüste ist unwirtlich und für jegliche Nutzung fast unbrauchbar. Und trotzdem haben die Menschen noch nicht aufgegeben.
Der Film gibt Einblick in diese post-apokalyptische Landschaft, wo das Meer weg ist, aber die Menschen noch da sind: ein Fischer ohne Fische, ein alter Gärtner, der nur salzige Erde zum Pflanzen seiner Bäume hat, eine Hydrobiologin, die täglich ihre Analysen im Schlamm des ehemaligen Seebeckens macht, und Piraten, die in einem Schiffswrack hausen. Die Einheimischen sagen, dass das Land sich alle 100 Jahre erneuert. Das Meer ist weg, aber vielleicht ist es eines Tages wieder da.