Emma und Böbe, beide Russisch-Lehrerinnen, müssen im postsozialistischen Ungarn um ihr Überleben kämpfen, denn Russisch ist nicht mehr gefragt. Ob ihres geringen Einkommens teilen sie sich ein Zimmer in einem Pädagogenwohnheim. Emma liebt ihren Beruf, doch jetzt ist die russische Sprache als die der ehemaligen Besatzer verpönt. Die Schüler verbrennen ihre Lehrbücher, die Kollegen feinden sie an. Emma hat Angst vor der Zukunft und leidet unter Alpträumen.
Nur durch die lebenslustige Böbe schöpft sie Hoffnung. Gemeinsam lernen sie Englisch, um weiter als Lehrerinnen zu arbeiten. Sie wollen den sozialen Status, den sie unter dem alten Regime hart erarbeitet haben, nicht verlieren, nicht „abrutschen “, nicht wieder werden, was sie einmal waren: Mädchen vom Lande.
Doch als Böbe unter fadenscheinigen Gründen von der Polizei verhaftet wird, gerät die Situation außer Kontrolle.
Ein unspektakulärer Film über die Suche nach dem Glück und den zunehmend schwieriger zu bewältigenden Alltag in einer Umbruchphase, ein Film über eine Gesellschaft auf der Suche nach neuen Werten, die im Materialismus unterzugehen drohen, noch bevor sie sich richtig etablieren konnten.
Silberner Bär Berlinale 1992.