Im Iran ist Shahin Najafi, der auch der „iranische Eminem“ genannt wird, einer der berühmtesten Musiker der neuen Generation. Aber nicht die Musik hat ihn berühmt gemacht, sondern die Fatwa, die gegen ihn ausgesprochen wurde. Er hatte es gewagt, in seinen Songs Kritik am Regime zu üben. Schon 2005 musste er aus dem Iran fliehen und kam nach Deutschland. Da ist er bis heute, doch die Lage hat sich nicht beruhigt, sondern zugespitzt. Denn Najafi, der als die Stimme der systemkritischen Jugend gilt, hat nicht aufgehört, sich gegen das System und die wahnsinnigen Auswüchse der Religion in seinem Heimatland auszusprechen.
Till Schauder lässt sich Zeit mit seinem Film, der Najafi über mehrere Jahre zurückhaltend, aber intim zu beobachten weiß. Wenn Gott schläft ist vor allem ein Prozess – des Ankommens, des Konstituierens und des Widerstandes, der mehr und mehr die Lebensumstände erhärtet.