In Khibula, so der Originaltitel des Filmes, entscheidet sich das Schicksal von Zviad Gamsakhurdia, den ersten Präsidenten Georgiens, der durch einen Militärputsch entmachtet wird und mit einigen loyalen Anhängern fliehen muss.
Gamsakhurdia, mit überwältigender Mehrheit der Bevölkerung als demokratischer Präsident gewählt, verwandelte sich binnen weniger Monate in einen autokratischen Despoten. Bis, weniger als ein Jahr nach seiner Wahl, Demonstranten, unterstützt von georgischem und russischem Militär, seinen Amtssitz stürmten und ihn durch Eduard Schewardnadze ersetzten, der wenig später in einer ‚demokratischen‘ Wahl als zweiter Präsident des unabhängigen Georgiens auch bestätigt wurde.
„Ich werde das Land nicht verlassen. Ich bin der Präsident“, sagt mit Verbitterung Zviad Gamsakhurdia, während er in Anzug und Krawatte durch Matsch, Schnee und Bergbäche watet, umgeben von Männern in zerschlissener Kleidung, manche mit Kalaschnikows bewaffnet - Richtung Khibula.
Dem Regisseur gelingen eindrucksvolle Bilder. Die Schauspieler zeichnen markante Figuren. Jede Einstellung wird zur Metapher und der Film insgesamt zur Parabel über Einen, der antrat, die Freiheit in einem lange unfreien Land zu installieren und letztlich zum Verräter an dieser Aufgabe wird, weil er gar nicht verstanden hat, was Freiheit wirklich ist und was die banalste, zugleich aber unabdingbar wesentlichste Voraussetzung für die Freiheit einer Gesellschaft ist: Dass man ihr Freiheit gibt.
Während er im wortwörtlichen Sinne noch nach Wegen zurück an die Macht gesucht hat, wurde Gamsakhurdia in einem Bergdorf namens Khibula mit einer Kugel im Kopf gefunden. Ob er selbst abdrückte, oder erschossen wurde, ist bis heute ungeklärt. Besser könnte der Nährboden für Spekulationen und Verschwörungstheorien nicht sein.