Salim Shaheen, ein brüllendes Unikat viriler Begeisterungsfähigkeit, ist ein Filmemacher aus Afghanistan, der dort trotz anhaltender Kriege und Gefahren seit Jahrzehnten B-Movies in Serie produziert. Eigentlich war er General, doch er hat lieber seine Soldaten gefilmt - selbst als Bomben um sie herum niedergingen, wie einige Mitarbeiter erzählen. Bei 110 Filmen führt Shaheen Regie, kümmert sich um die Produktion und selbstverständlich übernimmt er auch so manche Hauptrolle in seinem Ensemble. Lesen und Schreiben kann er nur ein bisschen, aber er beherrscht die Verarbeitung des eigenen Lebens in filmischer Form und vor allem den mitreißenden Gestus eines euphorischen Überschwangs. Shaheen ist der Held seines von Krieg und Terror gebeutelten Landes, er gibt seinen Mitbürgern Hoffnung und ermöglicht ihnen, dem Alltag zu entfliehen. Die sowjetische Besatzung, die Taliban und die von Traditionen und Verboten geprägte Gesellschaft haben ihn gelehrt, dass es immer ein Drahtseilakt ist, in Afghanistan als Filmschaffender zu arbeiten.