Wovon träumen Fahrkartenkontrolleurinnen? Was passiert, wenn zwei Männer feststellen, dass sie dieselbe Frau geliebt haben? Was erlebt der Junge, der das Dienstmädchen mit ihrem Liebhaber erwischt? Was entdecken die beiden Jungs, die von einem Star ein Autogramm wollen? Welche Geschichte entspinnt sich, wenn bei einem Konzert zwei sehnsüchtige Blicke sich um Haaresbreite verfehlen? Was geschah mit der Frau, die sich 1933 in einem Fotostudio ausgezogen hat? Und was hat die Sonnenfinsternis mit alledem zu tun? Dies ist das fiktive Porträt einer Stadt oder das Porträt einer fiktiven Stadt, der Stadt, die sich jeder erträumt, und des Traums, den jede Stadt darstellt. Die Biografie jedes Einzelnen ist verstrickt in die Geschichte einer Stadt und die vielen einzelnen Geschichten einer Stadt ergeben so etwas wie eine Biografie dieser Stadt. Der Film geht wie ein Schnitt durch die Stadt, sodass wie bei einem Baum die Altersringe sichtbar werden. Dabei ist aber nicht das historische Wachstum oder die geografische Ausbreitung der Stadt gemeint, sondern das innere Wachstum des Stadtbildes, das im Laufe eines Lebens immer neue Ansichten erlaubt. Diese Altersringe bilden sozusagen die innere Stadt ab, die jeder in sich trägt: wie bestimmte Stadtviertel, Straßen, Gebäude Bedeutung erlangen oder verlieren, Geheimnisse bergen oder lüften, wie sie vor dem geistigen Auge ab- oder auftauchen.