Hermann steht in Simmern kurz vor dem Abitur. Immer noch zutiefst getroffen von der tragisch geendeten Liebe zu Klärchen, schwört er bei Gott „Die Musik soll meine einzige Liebe sein und meine Heimat.“ Sein Musiklehrer nimmt sich seiner an und bestätigt ihn in seinem Drang, den engen Hunsrück zu verlassen und die Künste zu studieren, so wie er es selbst einst gern getan hätte. Nachdem er sich in der mündlichen Prüfung gegenüber dem konservativen Pfarrer selbstbewusst behauptet, das Abitur glänzend bestanden und Lehrern wie Mitschülern sein musikalisches Talent bewiesen hat, macht er sich nach München auf. Er will dort an der Musikhochschule das Komponistenhandwerk lernen.
Erster Sendbote der verheißungsvollen Stadt ist Herr Edel, der im Zugabteil über Gott und die Welt schwadroniert. Hermann kommt mit großen Augen im Bahnhof der großen Stadt an. Von seinem Lehrer hat er ein Empfehlungsschreiben an den Rechtsanwalt Dr. Brettschneider. Der kann ihm an diesem regnerischen Tag leider nicht mit einer Unterkunftsmöglichkeit weiterhelfen, ebenso wenig Frau Moretti, die ungarische Schneiderin aus dem Nachbarhaus, die ihm aber zumindest ein Zimmer in Aussicht stellt. Dafür erbarmt sich Dr. Brettschneiders Angestellte Renate seiner und lässt ihn heimlich in ihrem Untermietszimmer schlafen.
Am nächsten Tag besteht Hermann die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule. Zuvor hat er den Chilenen Juan kennen gelernt, der zehn Sprachen spricht und ein musikalisches Multitalent ist. Mit ihm wird er Zeuge, wie auf dem weiten, wie ein Symbol der Leere wirkenden Königsplatz ein Filmteam - Stefan, Reinhard und Rob - den Film "Brutalität in Stein" dreht. "Da sind lauter Filmteams - so han ich mer München schon immer vorgestellt", kommt es Hermann staunend über die Lippen.
Hermann erlebt nun in Kürze eine Reihe weiterer Zufalls- und Schicksalsbegegnungen, die ihn bei seinem neuen Lebensbeginn in München weiterbringen werden. In der Straßenbahn trifft er Clemens aus dem Hunsrück, der ihm in seinem Untermietszimmer beim kunstliebenden Kohlenjosef Unterschlupf gewährt. Im Konservatorium sieht er erstmals, noch aus der Ferne und mit staunenden Augen, eine schöne Cellostudentin – Clarissa Lichtblau. Gleich darauf verschlägt es ihn in den Übungsraum der Komponisten Volker, Jean-Marie und Bernd. Sie sind schon in höheren Semestern und Anhänger der Neuen Musik.
Die ersten Tage und Wochen in München vergehen. Hermann macht sich, mit seinem Hunsrücker Dialekt hadernd, eine Schauspielschule auf, um sich korrektes Hochdeutsch anerziehen zu lassen. Er kommt der immer noch aus der Ferne umschwärmten Clarissa näher. Irgendwann erfährt er, dass ein fremdes Mädchen in seinem dunklen Zimmer vier Stunden lang auf ihn gewartet hat. Es stellt sich heraus, dass es Klärchen war, die ihrem schmerzlich Geliebten schließlich noch einen Brief zukommen lässt, in dem sie sich für immer von ihm verabschiedet.