Der Film erzählt von Lulu, der 35-jährigen Tochter des Musikers Hermann Simon. In etwa 40 Szenen berichtet der Film von ihrer Suche nach etwas, das sie die „alte Zukunft aus Kindertagen“ nennt.
Gleichzeitig skizziert der Film in jedem der 40 Fragmente Leben und Träume von Frauen eines Jahrhunderts.
Die Geister, die Lulu ruft, erscheinen tatsächlich. Wir sehen längst vergessene Kriegsszenen, in die die Brüder ihres Vaters verwickelt sind, wir erleben absurde Szenen auf Volksfesten, auf dem Hof wird Großmutter Marias letzte Kuh abtransportiert und Hermann, der wieder ein Pennäler ist in kurzen Hosen, erfährt mit Klärchen die Schönheit der ersten Liebe.
Lulu gerät in einen Entdeckungsrausch: Die Szenen, die sie vorfindet, sind komisch, herzzerreißend, wild, romantisch, magisch oder ganz und gar heimatlich. Es ist ein nie enden wollender Strom von Liebesgeschichten, Karriereträumen und Wettkämpfen um die Plätze auf der Sonnenseite des Lebens. Die Begebenheiten und Situationen lassen uns unvergesslichen Frauengestalten begegnen, wie Maria, Lucie, Clarissa, Renate, Olga, Evelyne, Frau Cerphal, Helga, Marianne oder die wundervolle Dorli aus Dülmen. Lulu wird im Kinderwagen, auf Hermanns Armen oder im klapprigen Auto durch diese Wunderwelt getragen, ist mal ein Baby, mal ein lockiges Kleinkind.
Wenn Lulu am Ende dennoch die Türe findet, die aus den Traumwelten hinausführt, zurück in die Wirklichkeit, dann ist die Wirklichkeit nicht mehr das, was sie einmal war. Eines der alten Paradigmen der Filmkunst wird in den HEIMAT-FRAGMENTEN zum Thema: Wir erleben mit Lulu eine perfekte Umkehr der Zeit-Perspektiven. Ihr Blick in die Vergangenheit signalisiert nicht nur das Ende ihrer Jugend, sondern den Beginn einer neuen Freiheit.