Die Familie Durati lebt idyllisch und abgeschieden auf dem Land inmitten von Olivenbäumen. Ihr Alltag ist nicht sonderlich spektakulär, aber demnächst soll die Hochzeit der älteren Tochter gefeiert werden und alle sind auf ihre eigene Art mit den Vorbereitungen beschäftigt.
Der Film macht kein Geheimnis daraus, dass Vater Enzo, Mutter Alice, Tochter Dora und Sohn Matteo den nächsten Tag nicht erleben werden. Das Wissen um das nahende Ende verändert den Blick auf die alltäglichen Verrichtungen und die kleinen und großen Pläne. Die Fragilität des Lebens scheint durch, man meint förmlich, eine Verlangsamung zu spüren. Kleinste Ereignisse werden aus unterschiedlichen Perspektiven gezeigt und dadurch mit größerer Bedeutung aufgeladen. Montage, Musik und Kamerafahrten lassen das unentrinnbare Schicksal wie einen tranceartigen Countdown wirken. Mord und Totschlag sind gängige Filmthemen. Indem sie sich radikal auf das Davor konzentriert, erzählt Sara Summa hier auf eine ganz besondere Art und Weise von einem Gewaltverbrechen. Gli ultimi a vederli vivere ist so sehr viel mehr eine zärtliche Erzählung über das Leben als über den Tod. Wir sind die Letzten, die sie leben sehen.