Melodramma in drei Akten - 1859
Komponist Giuseppe Verdi · Libretto von Antonio Somma
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Paolo Carignani
Inszenierung: Johannes Erath
Ein Machthaber, sein Freund und dessen Frau. Eine Dreiecksgeschichte, wie sie im Buche steht: der Sopran zwischen Tenor und Bariton. Aber in Verdis Ballo in maschera haben alle Protagonisten zwei Gesichter. Riccardo, der Gouverneur, wird als gerechter Souverän gefeiert, doch flieht er vor seiner Verantwortung und flüchtet sich aus Überdruss in ablenkende Zerstreuung - der ultimative Reiz für einen Menschen wie ihn kann nur noch sein, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen.
Renato liebt Riccardo, seinen Freund, fast mehr als seine Frau; und sie, Amelia, will nicht nur ihre Gefühle für Riccardo abtöten, sondern womöglich sogar mehr. Ulrica, die Wahrsagerin, ist dabei die untergründige Macht, die in den Menschen einen unwiderstehlichen Todessog evoziert - bis der Tanz auf dem Vulkan in einem tödlichen Maskenball kulminiert. 1858 für Neapel komponiert, durfte die Oper aus Zensurgründen dort nicht gezeigt werden; nach einer durchgreifenden Überarbeitung wurde sie dann in Rom uraufgeführt und bleibt bis heute eines der meistgespielten, aber auch rätselhaftesten Werke Verdis.