In einem abgelegenen Internat im Bergland von Anatolien, in dem türkische Lehrer*innen begabte kurdische Schüler aus der Umgebung unterrichten, herrschen strenge Regeln. Einmal in der Woche dürfen die Jungen duschen, und wie alles hier wird dieser Vorgang überwacht. Eines nachts bittet der 12-jährige Memo seinen Freund Yusuf, mit bei ihm im Bett schlafen zu dürfen. Doch Yusuf lehnt ab, er hat Angst vor Gerede. Am nächsten Morgen ist Memo krank und kann den Unterricht nicht besuchen. Im Internat ist die Heizung ausgefallen und ein eisiger Wintertag nimmt seinen Lauf. Memos Zustand verschlimmert sich. Er ist nicht mehr ansprechbar und sein Freund Yusuf darf nur reden, wenn er dazu aufgefordert wird. Man beginnt, den Ereignissen der letzten Nacht auf die Spur zu kommen.
Ferit Karahans fein gesponnenes Drama beleuchtet einen Mikrokosmos, der von Armut und Angst geprägt ist. Zwischen Schnee und Frost wird die Gefühlskälte, die in diesem autoritären Erziehungsapparat zwischen Lehrer*innen und Schülern herrscht, fast physisch erlebbar.