Ein zutiefst origineller Film, der den Geist großer Vorbilder atmet.
Schon das erste Bild entfaltet eine Kraft, wie sie selten mehr im Kino zu sehen ist. Langsam füllt sich in Echtzeit der Gemeindesaal der Zeugen Jehovas. Yana eilt hin und her, um renitente Kinder zur Ordnung zu rufen, die eintreffenden Besucher des Gottesdienstes zu begrüßen und nach dem Rechten zu schauen. Doch hinter all dieser Langsamkeit lauert etwas anderes, eine Vorahnung, dass diese Anfangsszene nicht so ruhig bleiben wird, wie dies zunächst scheint. Und tatsächlich: Mitten in Davids Rede an die Gemeinde fliegen zwei Brandsätze in den Saal und lösen ein unvorstellbares Chaos aus.
Yana ist hin- und hergerissen, zwischen Stillstand und Ausbruch, zwischen der Rolle der treusorgenden Ehefrau, die ihr Mann und die Gemeinde von ihr erwarten und ihrer eigenen Unruhe auf der Suche nach einem Ausweg aus diesem Gefängnis. Sie will etwas finden, das allein ihr gehört. Ihr Mann interessiert sich nicht für ihre Gedanken und Gefühle. Er will nur, dass das Gemeindehaus wieder aufgebaut wird. Und so bleibt Yana gemeinsam mit ihrem Sohn Giogri allein in dem Städtchen und der Glaubensgemeinschaft. Sie legt sich mit mit geschlossenen Augen auf den Waldboden, lang, ganz lang.