Kunst oder Sachbeschädigung? Seit 1977 fordert der Sprayer von Zürich diese Frage heraus. Das feinfühlige Porträt zeigt Naegelis Vermächtnis und ist eine Hommage an den Utopisten. Seine Graffitis sind minimalistisch, doch von ästhetischer Wucht. Mit ihnen kritisierte Harald Naegeli in den 1970er Jahren das monotone Stadtbild Zürichs, aber auch die Politik und den Umgang mit der Umwelt. Er wurde verurteilt, saß im Gefängnis und lebte lange in Düsseldorf. Seit 2020 ist der 81-Jährige wieder in Zürich – und sprayte während des ersten Lockdowns über 50 »Totentänze«. Der Kanton verklagte ihn, die Stadt verlieh ihm den Großen Kunstpreis.