Ein Tag in der aserbeidschanischen Hauptstadt Baku. Es beginnt mit Wohnblockfassaden bei Nacht. Hinter den erleuchteten Fenstern lassen sich unzählige Schicksale erahnen. Dazu spielt Nenas 99 Luftballons in einer langsamen, melancholischen Version, die auf die Molltonart des Filmes einstellt. In langen Einstellungen wird eine Familie in Auflösung gezeigt: Der arbeitslose Schauspieler Samir will nur in Ruhe gelassen werden, seine Frau Fidan überlegt, in Berlin eine Stelle anzunehmen, und Sohn Mahmud will vor allem seinen Eltern entfliehen. Ein dramatischer Zwischenfall während eines Ausflugs an den Strand legt die Risse in der Familie schmerzhaft frei. Der Film navigiert meisterhaft zwischen den drei Figuren und porträtiert sie zugleich als Fremde und Komplizen.
Ausgezeichnet auf dem Internationalen Film Festival von Rotterdam mit dem Preis der internationalen Filmkritik.