Ein visuelles Erlebnis und eine einfühlsame Recherche.
Außerhalb von Kalkutta drehen sich noch einige Jutemühlen, die seit der industriellen Revolution praktisch unverändert sind. Angetrieben von Dampf und Schweiß, ist die Arbeit ein Tanz im Rhythmus der jahrhundertealten Maschinen. Entlang endloser Reihen antiker Webstühle, die Luft dick von staubigen Fasern, verrichten die Arbeiter ihre Routinearbeit. Unfälle und steckengebliebene Maschinen sind an der Tagesordnung; die Gesichter der Arbeiter zeigen die Erschöpfung eines ganzen Arbeitslebens.
Die Gewerkschaft kämpft für einen Mindestlohn in Höhe von 250 US-Dollar pro Monat. In ihrer Pause melden sich die Arbeiter zu Wort: "Heutzutage kümmert sich niemand mehr um die Qualität, sondern nur noch um die Produktion", sagt einer.
Kurze Zeit später schließt eine der Fabriken nach mehr als hundert Jahren ihre Tore.