GEWINNER PUBLIKUMSPREIS FSFF 2023
Die Regisseurin Colm Bairéad hat aus dem Sommer der leisen Annäherung eine zärtliche, lichtdurchflutete und tief bewegende Betrachtung über Trauer und kleine Gesten der Zuneigung gemacht. "The Quiet Girl" ist ein kleines Juwel, das seine Schönheit nach und nach preisgibt. Eine unscheinbare, kleine Geschichte, mit überraschend viel emotionalem Gewicht.
SZ-Kritik vom 15.11.2023
Ein zartfühlender, filigraner Film, welcher sowohl an die Schwierigkeiten als auch die Schönheit der Kindheitstage erinnert und den Betrachter in Tagträumen auf einer kleinen Reise durch eine prachtvolle irische Landschaft versinken lässt. Ein langsamer Film, der seinem Namen alle Ehre macht.
Vier Geschwister, eine Mutter, zerrissen zwischen Fürsorge und Hilflosigkeit, ein fluchender Vater und jeden Morgen eine nasse Matratze – so sieht das Leben der schweigsamen Cáit aus. Die Eltern halten es für das Beste, wenn sie den Sommer auf der Farm naher kinderloser Verwandter verbringt. Cáit kennt die beiden nicht. Das Haus ist hell und sauber, zum Anwesen führt eine Allee mit üppig-grünen Bäumen. Hier herrscht eine respektvolle Stille.
Liebevoll umsorgt von Eibhlín fühlt sich Cáit bald geborgen und findet Ruhe. Nach anfänglicher Zurückhaltung vertieft sich auch die Beziehung zu Seán, dem Mann von Eibhlín. Er füttert mit ihr die Kälber und verbringt Zeit mit ihr auf den weiten irischen Wiesen. Doch die häusliche Harmonie ist auch hier o fragil wie Cáits Befreiung aus ihrem inneren Exil. Denn die Pflegeeltern trauern selber über ihren verstorbenen Sohn und dazu naht das Ende des Sommers.