Ein Muss für jeden Cineasten und Träumer ist diese Analyse der amerikanischen Geschichte von den frühen Anfängen fast bis heute, wenn man sich nur vorstellt, welchen Präsidenten Henry Fonda abgeben würde im Vergleich zu Donald Trump. 1980 stand Ronald Reagan zur Wahl und auf der anderen Seite Henry Fonda – allerdings nicht zur Wahl – , als der „typical American“ mit Würde und Werten. Anhand von Fondas Biografie und vor allem von seinen über die Figuren hinausweisenden Rollenausgestaltungen und Haltungen wird eine imaginäre Republik aus Orten, Zeiten, Figuren geschaffen: „The United States of Fonda“. Fonda wird zum Scharnier zwischen altem und neuem Amerika, zum nachdenklichen Antlitz eines behaupteten Übergangs von Faustrecht zu Zivilisation. Zum Kritiker auch eines amerikanischen Selbstverständnisses, das sich nur selbst genügt. So ist es paradoxerweise die im Film beschworene Magie des Kinos, die mit ihren ureigenen Mitteln und unter Mitwirkung einer ihrer größten Magier zur (Selbst-)Entzauberung Amerikas beiträgt. Und damit den USA sowie dem Erzähler und Akteur Fonda – dem Präsidenten, den es nie gab – ein herrlich komplexes Filmdenkmal setzt.