Als Kinder haben sie in den Sommerferien auf den Baustellen im damaligen Jugoslawien gespielt, heute sind die fünf Protagonist*innen für die dort verwirklichten Träume ihrer Eltern mit verantwortlich. Als Rohbau verblieben, sorgsam eingerichtet oder inzwischen vom Zerfall bedroht sind sie meist unbewohnt. Der Film widmet sich in ruhigen Einstellungen diesen Räumen; die (zukünftigen) Erb*innen setzen sich zu ihnen ins Verhältnis, zu Zugehörigkeit und Zuhause.
Zeugen die Bauvorhaben für die Elterngeneration noch von der Vorstellung einer gemeinsamen und wohlhabenden Rückkehr, stellen sie für die nachfolgende Generation als Vermächtnis eine besondere Herausforderung dar. Während Predrag Lukic das Haus als persönlichen Gewinn sieht, macht Nena Jurkovic den pompösen Bau für zu wenig elterliche Zuwendung in ihrer Kindheit mitverantwortlich. Deana Mrkaja fühlt sich beim Anblick des unfertigen Hauses an den Krieg erinnert, für Zeljko Ristic spiegelt sich der frühe Tod der Mutter in der seit damals unveränderten Einrichtung der Wohnräume wieder und macht einen längeren Aufenthalt unmöglich. Nur Sami Dzemailovski hat schon eine ganz eigene Idee für die Weiternutzung.
Darin leben, wie von den Eltern vorgesehen, will allerdings keine*r von ihnen.
„Die Statik der Träume“ gibt Einblicke in die Prozesse der Emanzipation und Identitätsfindung der fünf Protagonist*innen und begreift ihre Erfahrungen auch als eine Ressource - nicht nur für die eigene Biografie, sondern auch für die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft.