Eigentlich sollte ihr das Blutsaugen nicht schwer fallen, doch bereits seit jungen Jahren kann Sasha (Sara Montpetit) keiner Menschenseele etwas zuleide tun und gruselt sich sogar vor Horrorfilmen. Ihre Eltern hatten gehofft, dass mit dem Alter auch der Drang, selbst auf die Jagd nach Menschenblut zu gehen, stärker werden wird und Sasha zumindest die dafür nötigen spitzen Eckzähne wachsen, jedoch vergeblich. Stattdessen leert die junge Vampirin lieber eine Blutkonserve nach der anderen, die ihre Mutter ihr zur Verfügung stellt, sehr zum Unmut ihrer Schwester. Eines Tages läuft Sasha Paul (Félix-Antoine Bénard), einem Teenager, der so unglücklich mit seinem Leben ist, dass er es am liebsten so schnell es geht beenden würde. Da ihm der Mut dazu fehlt, muss er täglich aufs Neue in der Schule und in seinem Job Mobbing und Beleidigungen ertragen. Bei ihrem zweiten Treffen schließen sie beiden einen ungewöhnlichen Pakt: Wenn Paul Sasha beim Blutsaugen hilft und sich als ihr erstes Opfer zur Verfügung stellt, hilft sie ihm dabei, seinen letzten Wunsch auf Erden zu erfüllen.
?Humanist Vampire Seeking Consenting Suicidal Person? ist eine gekonnte Mischung zwischen Komödie und Drama. Aufgrund der Inszenierung und der beiden Hauptdarsteller gelingt ein oft humorvoller, aber auch immer wieder bewegender Film, der sich mit Themen wie Außenseitertum und Isolation befasst und wie man seinen eigenen Weg im Leben (im wahren wie auch im untoten) finden kann.
Zum einen gelingt diese Balance durch die beiden Hauptdarsteller und ihr Zusammenspiel. Insbesondere Sara Montpetit als Sasha wirkt wunderbar aus der Zeit gefallen, wie eine Mischung aus Figuren eines Wes Anderson-Films und den post-modernen Vampiren, wie man sie beispielsweise aus Ana Lily Amirpours A Girl Walks Home Alone at Night kennt. Vor allem betont die Darstellerin die Anteilnahme dieser Figur, die es nicht übers Herz bringt, selbst den noch so machohaft auftretenden Schnösel umzubringen, nur um ihren Durst zu stillen. Die Szenen mit Félix-Antoine Bénard, der seine Figur zwischen unbedarft und unschuldig anlegt, treffen den richtigen Ton zwischen der seltsamen Komik der Situation und dann wieder der Tragik ihrer Figuren, die so gerne dazugehören würden, es aber aufgrund ihrer Natur nicht können.