Menschen am Sonntag ist ein Film von jungen Berliner Filmamateuren, gedreht im Jahr 1929 und 1930 in Berlin und Umgebung. Der Film wurde im Februar 1930 in Berlin uraufgeführt. Er zählt zu den späten Vertretern der Neuen Sachlichkeit im Film.
Der Film beginnt an einem Samstag am Berliner Bahnhof Zoo. Gezeigt wird das hektische Treiben von Menschen, Autos, S-Bahn, Bus und Straßenbahn. Es folgt die Vorstellung der Hauptcharaktere - ein Taxifahrer, eine Komparsin, eine Schallplattenverkäuferin, eine Mannequin und ein Weinverkäufer. Der Weinverkäufer trifft die Komparsin in einem Straßencafé und sie verabreden sich für Sonntagvormittag. Es folgen Aufnahmen von Schiffen auf der Spree und Kindern am Ufer. Szenenwechsel. Der Taxifahrer betritt seine Wohnung, wo die Mannequin ?Annie? müde im Bett liegt. Er setzt sich an den für zwei Personen gedeckten Tisch, trinkt, isst und liest Zeitung. Danach werfen sich die beiden in Abendrobe und scheinen ausgehen zu wollen. Doch da dem Taxifahrer nicht gefällt, wie Annie den Hut trägt, kommt es zum Streit und sie bleiben zu Hause. Ein Nachbar, der den Lärm gehört hatte, kommt vorbei, und die beiden Männer spielen Poker.
Sonntag. Man sieht Bilder aus Berlin. Zwei Obdachlose liegend auf Parkbänken, Straßenszenen, ein verwahrlostes Haus, einen Friedhof. Dann trifft sich die Komparsin wie vereinbart mit dem Weinverkäufer in der Stadt. Sie hat eine Freundin mitgenommen, und er einen Freund, den Taxifahrer. Sie fahren an den Nikolassee wo sie sich umziehen. Der teils von Schilf und hohen Gräsern geprägte Sandstrand und See ist nur gering besucht. Es folgen Bilder vom deutlich besser besuchten Wannsee. Ebenfalls Sandstrand, viele badende Kleinkinder, und ein Fotograf. Es folgt die Darstellung dutzender Fotos von Strandbesuchern, die in immer schnellerer Schnittfolge gezeigt werden.
Zurück am Nikolassee vergnügt sich der Weinverkäufer mit der Freundin der Komparsin im See. Danach verschwinden die beiden im angrenzenden Wald, wo es zu einer Liebesszene kommt. Durch Kameraführung und mise-en-scene wird angedeutet, dass sie Sex haben. Zum Abschluss des Tagesausflugs unternehmen alle vier gemeinsam noch eine Tretbootfahrt, bevor sie mit einem Stockbus zurück in die Stadt fahren. Die Fahrt wird von der Kamera begleitet. Man sieht sowohl den fahrenden Bus mit den Darstellern darin, als auch die Umgebung, an der sie vorbeifahren. Die Komparsin wird von den anderen Dreien nach Hause begleitet. Ihre Freundin vereinbart mit dem Weinverkäufer ein Treffen am nächsten Sonntag.
Es folgt der Zwischentitel: ?Und dann am Montag?. Man sieht hektisches Treiben auf den Straßen - Menschen bei der, oder am Weg zur Arbeit. Dazwischen werden in gleichmäßigen Abständen die Zwischentitel ?wieder Arbeit?, ?wieder Alltag?, ?wieder Woche? eingeblendet. Der Film endet mit dem Satz, dessen Worte nacheinander einzeln eingeblendet werden: ?4 Millionen warten auf den nächsten Sonntag?. ?Ende?.