Wenn es um Gefühle in extremen Lebenslagen geht, dann läuft die spanische Regisseurin Isabel Coixet zur Höchstform auf. Nach Mein Leben ohne mich und Das geheime Leben der Worte ist ihr mit ihrem neuen Film wieder ein Glanzstück gelungen, in dem sich die Innenwelten von fünf Menschen vielschichtig brechen.
Eine Karte der Klänge von Tokio erzählt die Geschichte der zerbrechlich-schönen Ryu. Die junge Frau führt ein Doppelleben - allerdings keines, das das Klischee von der heimlichen Hure bedienen würde. Ryu arbeitet nachts auf dem Fischmarkt und nimmt tagsüber Aufträge als Profikillerin an. Warum die schweigsame Einzelgängerin so lebt, erfahren wir nicht. Sicher ist nur, dass sie eines Tages den spanischen Weinhändler David zur Strecke bringen soll. Der war mit Midori liiert, der jungen Tochter eines einflussreichen Konzernchefs. Midori leidet so unter dieser Liebe, dass sie sich umbringt und einen untröstlichen Vater hinterlässt. Der gibt David die Schuld am Tod seiner Tochter und fordert Rache. Für die Killerin Ryu ist der Weinhändler ebenfalls kein einfacher Fall. Sie entdeckt in ihm eine verwandte Seele und verbringt mit ihm die Nacht, ohne die Pistole abzufeuern. Am liebsten würde sie nun den Auftrag zurückgeben. Aber ihre Geldgeber bleiben hart.