Angeregt durch die Geschichten eines Stuntmans träumt sich die neunjährige Alexandra in hypnotische Welten. Die Geschichte, die auf dem Drehbuch des kleinen ungarischen Films Yo ho ho aus dem Jahr 1981 beruht, wurde während des Drehs insbesondere durch die Phantasie der kindlichen Darstellerin Catinca Untaru verändert. Niemand wusste während des Dreh, wie die Geschichte endet oder ob die von Lee Pace dargestellte Figur wirklich ans Bett gefesselt ist. Der Film, der zeitlich wie thematisch in der Stummfilm-Ära spielt, ist eine Hymne an ein Kino, das seine Zuschauer staunen lässt, obwohl es handgemacht ist und jeder Stunt echt ist, ohne dabei unprofessionell zu wirken. The Fall ist ein Kinofilm im wahrsten Sinne des Wortes. Die Landschaften, Paläste und Kostüme lassen einen mit offenem Munde staunen wie das Kind, das ehrfurchtsvoll der Geschichte lauscht. Tarsem Singh schuf ein Gesamtkunstwerk, bei dem Optik, Musik, Schnitt, Schauspieler, Kostüme und die Geschichte elegant ineinander greifen, sich gegenseitig bedingen und eine Botschaft haben: Phantasie und Liebe sind allmächtig. Was pathetisch klingt, ist einfach bezaubernd anzuschauen.