Richard Loncraines opulente Adaption von Shakespeares, RICHARD III, verwendet ausschließlich Original-Dialoge. Ansonsten hat der Regisseur das Drama aber rigoros verdichtet und elegant in ein fiktives London der 30er Jahre verlegt. Inmitten einer aufgeheizten Atmosphäre, die den hedonistischen Glanz der "Golden Twenties" ebenso heraufbeschwört wie den Nazi-Faschismus, mordet sich Richard Gloucester systematisch und kaltblütig den Weg zum Thron seines Bruders frei. In einer atemberaubenden Performance, verleiht Ian McKellen dem düstersten unter Shakespeares Helden eine ungeahnte Vielschichtigkeit und einen diabolischen Humor, die ihn (fast) zum Sympathieträger werden lassen.