homas Darchinger liest aus dem Roman
Die Toten von James Joyce. Die anschließende Vorführung der sensiblen und bewegenden Verfilmung von John Huston aus dem Jahre 1987 im Original rundet die Lesung des Schauspielers ab.
Termine:
Sonntag, 30.1.2011, 11 Uhr Starnberg,
Mittwoch, 2.2.2011, 19.30 Uhr Schloss Seefeld
Die Toten von James Joyce bildet den Schwerpunkt der Sammlung The Dubliners. Thema ist der alljährliche Ball der drei Jungfern Morkan: Das Eintreffen bestimmter Gäste, die Tänze, die Musik, das Essen, die Gespräche und vor allem die Gedanken von Gabriel Conroy, dem jungen Protagonisten.
In zwölf detailliert beschriebenen und überraschenden Stimmungsumschwüngen erfahren die Figuren, wie dünn der freundschaftliche Firnis ihrer unausgeloteten Beziehungen ist.
Erst am Ende der an vielen Konversationsklippen gescheiterten Verständigung gibt es eine dreifache Versöhnung: Das allgemeine Lachen beim Aufbruch der Gäste, die Reue des Sängers nach seiner plötzlichen Schroffheit und ? die Kernstelle ? die Vergebung, in der Gabriel seiner Frau die Romanze mit einem früh verstorbenen Verehrer verzeiht und versöhnt beschließt, doch mit ihr an den Ort ihrer familiären Ursprünge in den Westen der Insel zu reisen.
Die Toten wird oft autobiografisch interpretiert als Verarbeitung persönlicher Erinnerungen, vor allem von Joyce' Eifersucht auf einen Jugendfreund seiner Frau.
?Langsam schwand seine Seele, während er den Schnee still durch das All fallen hörte, und still fiel er, der Herabkunft ihrer letzten Stunde gleich, auf alle Lebenden und Toten.?
Die Verfilmung steht dem Text in nichts nach.
Irland/GB 1987, 83 min., Regie: John Huston, mit Anjelica Huston, Donal McCann