Einer der großartigsten filme des Festivals:
Sebastián ist ein junger idealistischer Filmregisseur. Er hat sich vorgenommen, einen aufrichtigen Film über eine der bedeutendsten Gestalten der Weltgeschichte zu drehen: Christoph Kolumbus. Sebastián ist entschlossen, den Mythos zu entlarven, der die Ankunft der Zivilisation in der westlichen Hemisphäre verklärt. Stattdessen will er zeigen, was Kolumbus in Gang gesetzt hat: Gier nach Gold, Sklavenhandel, entsetzliche Gewalt gegen jene Ureinwohner, die sich den Neuankömmlingen entgegenstellten. Costa ist Sebastiáns Freund und Produzent. Er ist vor allem daran interessiert, dass der Film pünktlich und innerhalb des Budgets abgedreht wird. Costa wählt als Drehort Bolivien, das preiswerteste und „indianischste“ Land Lateinamerikas. Doch während der Dreharbeiten in Cochabamba drohen soziale Unruhen. Die Wasserversorgung der Stadt ist privatisiert und an einen britisch-amerikanischen Konzern verkauft worden. Täglich kommt es zu militanten Aktionen, die schließlich im April 2000 im noch heute berühmten Wasserkrieg von Cochabamba münden. 500 Jahre nach Kolumbus kommt es erneut zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen der indianischen Bevölkerung und einer hochgerüsteten modernen Armee. Aber diesmal geht es nicht ums Gold. Diesmal geht es um ein flüssiges Menschenrecht: Wasser. Der Film entstand nach einem Drehbuch von Paul Laverty, der oft mit Ken Loach zusammengearbeitet hat. Icíar Bollaín: „Pauls Buch stellte mich vor eine große und aufregende Herausforderung: nämlich drei Filme in einem zu drehen. Erstens ein Historiendrama, zweitens die gegenwartsnahe Geschichte um den Wasserkrieg und drittens einen Film, der die Dreharbeiten mit den persönlichen Erfahrungen der Hauptfiguren Sebastián und Costa verknüpft und mit den Entscheidungen, zu denen sie gezwungen sind.“
OSCAR-Beitrag von Spanien 2011.
Icíar Bollaín
ES, FR, MX 2010 |
También la lluvia – Even The Rain |
|
Presseinformationen |