Gelungener sehr intimer, natürlich und entspannt erzählter, dabei manchmal auch fordender Film über die Verwirrungen des Erwachsenwerdens. Laures jugendliche Identitätssuche und Experimentierfreudigkeit verpackt Céline Sciamma mühelos in einen stimmungsvollen und farbenfrohen Film über die magische Zeit des Heranwachsens. Ganz beiläufig macht die junge Französin sichtbar, wie sehr die Geschlechterrolle auch sozial vorgegeben ist. Sie vermag diese Botschaft ohne ideologischen Unterton und mit einer erfrischenden Natürlichkeit zu vermitteln. Dies macht den Film, zusammen mit seiner atmosphärischen Bildsprache, zu einer kleinen Perle dieses Kino-Sommers.
Laure trägt ihre Hosen am liebsten weit und die Haare kurz. Wie ein Mädchen sieht sie nicht aus und möchte am liebsten keins sein. Laure ist ein Tomboy. Als sie mit ihren Eltern umzieht nutzt sie ihre Chance und stellt sich ihren neuen Freunden als Michael vor. Geschickt hält sie ihr intimes Abenteuer vor den Eltern geheim. Für ihre Familie bleibt sie Laure, doch für die anderen Kinder ist sie Michael, der rauft, Fußball spielt, und in den sich die hübsche Lisa verliebt. Laure kostet ihre neue Identität aus, als ob der Sommer ewig so weitergehen könnte.