Der deutsche Kinderfilm ?Die Blindgänger? von Bernd Sahling, einziger deutscher Beitrag beim Kinderfilmfest der Berlinale 2004, erzählt von den geheimen Sehnsüchten eines Mädchens in einem Blindeninternat. Und davon, wie ein starker Wille scheinbar Unmögliches möglich macht.
Bernd Sahlings ?Die Blindgänger? erzählt vom ?normalen? Leben blinder Teenager, ohne irgendwo auch nur am Rand zu Betroffenheitskino zu werden. Wie ihre sehenden Altersgenossen sorgen auch sie sich um ihr Äußeres, färben sich zum Beispiel die Haare. Wirklich wohl aber, das macht der Film auch deutlich, fühlen sie sich doch nur in der Geborgenheit ihrer vertrauten Umgebung, in der man sich gegenseitig neckt und ärgert wie sonst wo unter Kindern und Jugendlichen. Und in der es die gleichen Gefühle zu verarbeiten gibt wie überall anders. Sahling gelingt es dabei sehr gut, die besonderen Unterschiede des Alltags, in der Wahrnehmung wie im Erleben, der Sehbehinderten darzustellen und sensibilisiert dabei auch die selektive Wahrnehmung des sehenden Kinobesuchers ? ohne dabei Humor und Selbstironie nicht zu vergessen.
Marie ist 13. Im Internat findet sie jeden Weg. Auch ohne den weißen Stock. Blindsein ist hier kein Problem. Wäre da nicht die geheime Sehnsucht nach der Welt der Sehenden. Aber für die Schritte jenseits der Geborgenheit braucht es Mut... Da begegnet sie Herbert. Er kann sehen - und sieht doch nichts. So sind "Guckis" eben! Aber Marie spürt, dass sich durch diese Begegnung alles verändern wird. Sie fühlt, dass sie plötzlich alles kann, sogar eine eigene Band gründen und bei einem TV-Wettbewerb mitmachen. "Die Blindgänger" werden es den "Guckis" schon zeigen...