In "Touch the Sound" porträtiert er die schottische Trommlerin Evelyn Glennie, die zu 80 Prozent taub ist. Riedelsheimer folgt ihr von New York über Kalifornien und Japan bis nach Schottland. Das Ergebnis ist eine mitreißende Dokumentation über das Sichtbarmachen von Musik und über eine faszinierende Ausnahme-Musikerin.
Eine alte Fabrikhalle, irgendwo im Ruhrgebiet. Die Kamera verfolgt eine zierliche Frau, die mit entschlossenen Schritten den Raum durchmisst, vor einem riesigen Gong stehen bleibt und mit einem Trommelwirbel einen Klangkörper schafft, der langsam anschwillt, sich ausdehnt und schließlich den Kinosaal zum vibrieren bringt. Dann ein Kameraschwenk, der andere Musiker beim Proben zeigt. Der Beginn einer Dokumentation, die Evelyn Glennie, vielleicht die klassische Perkussionistin schlechthin, beim Aufnehmen einer neuen CD zeigt. Sie spielt und improvisiert mit Fred Frith, dem Altmeister der Avantgarde-Musik. Viel später im Film erfährt man, dass Glennie in ihrer Kindheit einen Teil ihrer Hörfähigkeit eingebüßt hat.