Jia Zhangke zählt zu Chinas bedeutendsten unabhängigen Filmemachern. Sein Film porträtiert China als einen ökonomischen Giganten voller sozialer Ungerechtigkeit: Vier Personen, die sich auflehnen, wehren, gedemütigt werden und doch nicht aufgeben. Im nordchinesischen Shanxi kämpft der Minenarbeiter Dahai gegen die Korruption der Firmenleitung und der örtlichen Verwaltung. Auch Schläge bringen ihn nicht von seinem Vorhaben ab. Zhou San zieht durch die Weiten Chinas und hält sich mit Raubzügen über Wasser, ohne an seine zu Hause wartende Familie einen Gedanken zu verschwenden. Die junge Xiao Yu hat ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann und arbeitet am Empfang eines Massagesalons, der zugleich als Bordell dient.
„Eine himmelschreiend traurig-schöne Poesie des Desolaten“ (Die ZEIT). Ausgezeichnet in Cannes mit der Goldenen Palme für das beste Drehbuch.
Filmgespräch mit Kai Strittmatter, Sinologe, Journalist und Autor von „Die Neuerfindung der Diktatur“. Strittmatter war 1997-2005 und 2012-2018 Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Peking. Er ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.