Es ist Monas Hochzeitstag. Die junge Frau aus einem kleinen drusischen Dorf auf den Golan Höhen wird einen syrischen Schauspieler heiraten, den sie nur aus dem Fernsehen kennt. Es wird der letzte Tag sein, den Mona mit ihrer Familie verbringt, denn wer einmal die israelisch-syrische Grenze überschritten hat, kann nie mehr zurück. Klarsichtig, warmherzig und ohne Sentimentalität erzählt Eran Riklis von den alltäglichen Unmenschlichkeiten, die die politische Situation im Nahen Osten den Menschen abverlangt. Beiderseits der Grenze stehen die Familien der Brautleute und unterhalten sich mit Megaphon während die Vertreterin der UN zwischen den Grenzern hin- und herläuft und zu vermitteln versucht. Und inmitten der Aufregung sitzt traurig die Braut - ein eindringliches Sinnbild dafür, wie wenig Chancen persönliches Glück innerhalb der willkürlichen Grenzen von Politik, Religion und Patriarchat hat.
Dennoch ist "Die Syrische Braut" kein trauriger Film. Sensibel und humorvoll fängt Eran Riklis die Energie und Warmherzigkeit ein, mit der die Familienmitglieder, vor allem die Frauen, das komplizierte Schicksal meistern. Immer wieder entdeckt er Zärtlichkeiten, Atempausen und Möglichkeiten der Selbstbestimmung. Kleinste Freiräume inmitten der scheinbaren Ausweglosigkeit, die Hoffnung machen. Riklis selbst nennt die fragile emotionale Mischung seines Films "Opsimismus", - ein Gefühl auf dem schmalen Grat zwischen Optimismus und Pessimus, das einem hilft, den Nahen Osten zu überleben.