"Genie kann man nicht filmen", sagt Regisseur Mike Leigh, und er sagt es ohne Bedauern, so wie jemand feststellt, dass man eben nicht auf dem Wasser gehen kann. "Mein Film handelt von einem Mann, der mit seinen Händen arbeitet, seinen Augen, seiner Sensibilität, der einen Job macht, bei dem es um Bilder geht. Und es ist diese Spannung zwischen dem Menschen und seinem Werk, zwischen diesem grunzenden, fetten, unhöflichen, exzentrischen Gnom und seiner überirdisch leuchtenden Malerei, die mich fasziniert. Die rätselhafte Komplexität des Lebens. Und die rätselhafte Klarheit der Kunst."
"Dies ist die Geschichte des Mannes, der das Licht gemalt hat. Nicht das lilagraue Büchsenlicht des Morgens, wie es Caspar David Friedrich, und auch nicht das tänzelnde Weiß der Wolken, wie es die Barockmaler auf die Leinwand gebracht haben. Sondern das satte, fette, lärmende, schreiende Licht, das die Schiffe auf ihren Fahrten über den Ozean begleitet, das Licht des Feuers, das in den Kesseln der Dampfschiffe glüht, die fauchende Lohe des Großbrands, der im Oktober 1834 das House of Parliament frisst, das Gleißen des Himmels über Venedig, das Blattgold des Sonnenuntergangs über dem Rheintal bei Heidelberg. Er hat dieses Licht in Schneestürme, Rauchsäulen und Regengüsse eingepackt, er hat es durch Fenster fließen und über Klippen stürzen lassen, vor allem aber hat er ihm mit seiner Malerei Eingang in die Moderne verschafft, in unsere Wahrnehmung, die viel mehr an Lichtern und Helligkeiten hängt als das Weltgefühl der Menschen vor uns." (Andreas Kilb in DIE ZEIT)