Rostock-Lichtenhagen 1992. In der verödeten Wohnsiedlung hängen die Jugendlichen herum und wissen nichts mit sich anzufangen. Tagsüber gelangweilt, harren sie der Nächte, um gegen Polizei und Ausländer zu randalieren. Auch Stefan, Sohn eines Lokalpolitikers, streift mit seiner Clique ziellos durch die Gegend. Es brodelt, aber immer nur bis kurz vor dem Siedepunkt. Ohne Job und ohne Aufgabe finden die Freunde meistens nur sich selbst als Ziel kleinerer und großer Grausamkeiten. Liebe ist austauschbar, Freundschaft und Loyalität sind nur Beiwerk einer aufgesetzten Ideologie.
Auch Lien lebt mit ihrem Bruder und ihrer Schwägerin in der Siedlung, im sogenannten Sonnenblumenhaus, das von Vietnamesen bewohnt wird. Sie will auch nach der Wende bleiben. Ihr Bruder dagegen plant die Rückkehr. Es ist der 24. August, als die Geschichten dieser Menschen zusammentreffen: Stefan führt mit seiner Gruppe die Krawalle vor dem Sonnenblumenhaus an, bis schließlich Molotow-Cocktails geworfen werden und eine tatenlose Menge der Brandstiftung zusieht.