In den 1960ern durchlebte die Bundesrepublik Deutschland eine ihrer radikalsten und kritischsten Phasen. Tausende Studenten und Bürger gingen auf die Straße, um gegen den Kapitalismus und den Staat aufzubegehren, weil sie in beiden Systemen faschistische Tendenzen zu erkennen glaubten. Aus dieser Bewegung ging die Rote Armee Fraktion (RAF) hervor, die vor terroristischen Aktionen nicht zurückschreckte, um ihre Anliegen durchzusetzen. In seinem Dokumentarfilm will Regisseur Jean-Gabriel Périot zeigen, ganz ohne Off-Kommentar und nur mittels Archivaufnahmen der damaligen Zeit, wie eine ganze Generation von jungen Leuten gegen den Staat zu protestieren begann und wie sich daraus eines der blutigsten Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte entwickelte – das zudem ein Krieg der Bilder war, mit Widerhall im zeitgenössischen Film. Deswegen enthält Périots Doku auch Spielfilmszenen, etwa aus Rainer Werner Fassbinders "Deutschland im Herbst" und Michelangelo Antonionis "Zabriskie Point", außerdem wurden Filmzitate aus Studentenfilmen und aus Ulrike Meinhofs Reportagen verwendet.