In der flämischen Provinz Limburg fährt man schon lange nicht mehr, „Glückauf“, in die Kohlenschächte. Nur das Herumhängen, Trinken und Billardspielen ist geblieben. Der Regisseur stammt selbst von dort. Er erzählt die Geschichte von Vater und Sohn als eine Geschichte der Verwilderung (wie die Gegend) und des Überlebenskampfes im Milieu der Abgestiegenen. So wie Vater verwildert ist, wird es auch der Sohn sein, dafür hat er gesorgt. In einer wunderbaren Szene gleich am Anfang holt er den Kleinen mit der Waffe in der Hand von der getrennt lebenden Mutter weg zu sich. Geübt wird das spätere Kämpfen vorher bei der Jagd. Der Film ist nichts für zarte Gemüter! Er spielt mit dem guten alten Genre der Gangsterfilme, gekonnt und mit allen Raffinessen. (Ein neuer Trend unter Newcomern ist das Aufgreifen des Genrekinos mit neuen Mitteln.) Sohn und Vater schießen sich gegenseitig frei. Vater und Sohn tauschen sogar fast die Rollen. Aber gesprochen haben sie selten miteinander. Auch das gehört zum Genre. Aber dahinter liegt die Welt, um die es dem Autor eigentlich geht: um die Liebe des Vaters zum Sohn jenseits aller Gewalt, sein schlechtes Gewissen, ihn verdorben zu haben, sein Gefühl, das Wichtigste nicht mit Gewalt erreichen zu können, niemals.
Wettbewerb!