In Erinnerung an einen der wichtigsten Vertreter des deutschen Autorenfilms.
Thematisch wie technologisch gilt er als ungewöhnlich experimentierfreudig. In seinen Filmen definiert der gebürtige Schweizer eine ganz eigene und jedes Mal andere Perspektive auf Deutschland. (u. a. Rheingold, Der Willi-Busch-Report, Der Westen leuchtet!, Die blinde Kuh)
„Wie wohl ist’s dem, der dann und wann, Sich etwas Schönes dichten kann!“ – Wilhelm Busch
In den 1960er Jahren haben Adelheid und Wilhelm Busch eine kleine Zeitung von ihrem Vater geerbt, die "Werra-Post". Früher versorgte das Blatt die gesamte Werratal-Region mit regionalen Neuigkeiten. Aber seit in der Gegend die deutsch-deutsche Grenze verläuft, ist das einst blühende Städtchen Friedheim zu einem wahren Provinznest abgestiegen. Die Folge: Die Auflage der "Werra-Post" sinkt seit Jahren ins Bodenlose. Um die Misere zu beenden, sorgt Willi in Eigenregie für eine Reihe zugkräftiger Nachrichten, indem er banale Alltags-Geschehnisse zu dramatischen Ereignissen stilisiert. Er ahnt natürlich nicht, welche Kreise seine "Reportagen" ziehen.
„Ob das Publikum die vielen Vorzüge dieses Films tatsächlich im gebührenden Ausmaß anerkennen und akzeptieren wird, lässt sich gegenwärtig noch nicht absehen; aber wenn vielleicht in hundert Jahren nach den Filmen gesucht wird, die am intensivsten über unsere Gegenwart informieren, dann wird Der Willi-Busch-Report einer der wichtigsten sein.“ (Kritiker H.G. Pflaum)