Am Anfang ist die Stimme. Man hört zu. Man sieht nichts, außer dem einen ungeschiedenen Weiß, das die Leinwand zudeckt. Allmählich lösen sich daraus die Umrisse einer verschneiten Bergwelt, die von der einsamen Höhe einer Bergspitze aus sichtbar wird. Die Kamera beginnt zu kreisen, das Auge begibt sich auf Wanderung – bis zur Wiederkehr der Anfangsstellung und des anfänglichen Blicks auf die Landschaft. Textgrundlage ist Georg Büchners Prosawerk Lenz. Der Schauplatz ist Waldersbach, südlich von Straßburg und inmitten der Bergwelt von Ban de la Roche, wo der junge Sturm-und-Drang-Dichter Jakob Michael Reinhold Lenz seine einsamen Wanderungen unternahm, während er im Frühjahr 1778 beim örtlichen Pfarrer und Philanthropen Johann Friedrich Oberlin weilte, in der Hoffnung auf Erlösung von einer tiefen psychischen Krise.