Die 16-jährige Mélanie (Naomi Amarger) lebt mit ihrer Mutter zusammen, liebt das Cello spielen und ihre Großmutter, hat Freundinnen und will mit Sammlungen und Aktionen die Welt verbessern. Dann lernt sie im Internet einen Jungen kennen; er findet die richtigen Worte, schickt ihr Links zu Videos, die gleichermaßen ihren Kummer über den Tod der Großmutter als auch ihren Weltverbesserungsdrang ansprechen. Bald kommen sie auf das Thema Religion – und er macht sie mit dem Islam bekannt. Immer mehr verändert sie sich, beginnt, überall Verschwörungszeichen zu sehen, versucht ihre Freundinnen und Freunde zu belehren und bekehren, ehe sie sich zusehends von ihnen abwendet und einzig nach den Regeln ihres Online-Freundes lebt, der ihr unzählige Nachrichten schickt. Die 17-jährige Sonia (Noémie Merlant) ist hingegen auf dem Sprung. Ihre Tasche hat sie schon gepackt, als mitten in der Nacht eine Spezialeinheit ihr Elternhaus stürmt und sie festnimmt. Es gibt Hinweise, dass sie einen Anschlag in Frankreich geplant hat. Ihre Eltern (Sandrine Bonnaire, Zinedine Soualem) sind erschüttert, sie wussten nichts davon und nehmen es in der Folge auf sich, die Indoktrination ihrer Tochter rückgängig zu machen, indem sie sie vorerst bewachen und von jeglichem Kontakt zur Außenwelt abschneiden. Die Entwicklungen dieser Mädchen verlaufen im Film gegenläufig: Während Mélanie immer mehr indoktriniert wird, kommt Sonia schrittweise zurück in ihr altes Leben. Daneben gibt es noch die Perspektive der Eltern: Sylvie (Clotilde Courau) hat ihr Kind bereits verloren. Es ist in Syrien, sie weiß nicht wo – und verzweifelt zusehends an der Ungewissheit und dem Verlust. Unterstützung findet sie wie Sonias Eltern in der Gruppe von Dounia Bouzar (sie selbst), die sich um Eltern und junge Mädchen kümmert, die vom IS angeworben wurden oder werden sollten. Sie macht die Mechanismen kenntlich, versucht zu ergründen, ob Mädchen schlichtweg religiös werden oder indoktriniert werden, sie differenziert und begleitet Eltern sowie Zuschauer durch diese Geschichte.