8. Juni 1990. Es ist so weit: Das fertig restaurierte „Günderrode-Haus“ ist zu einem wahren Schmuckstück geworden. Gunnar will am Dach eine Satellitenschüssel installieren – ein wichtiger Akt, denn heute soll nicht nur das Einweihungsfest stattfinden, es ist auch der Tag des Eröffnungsspiels der Fußball-WM, das alle am Fernseher miterleben wollen.
Gunnar, der verlassene Ehemann, ringt um Fassung, flüchtet sich in Alkohol und an den Fernseher. In seinem T-Shirt mit der Aufschrift „Brehme“, seines Nachnamens, der auch der Name des deutschen Fußballstars ist, wirkt er eher lächerlich. Gunnar ist der Verlierer unter all den glücklichen Liebespaaren des Abends.
Nach einem Einweihungsständchen für Hermann und Clarissa und einer Führung der Gäste durchs neue Haus versammeln sich alle am Fernseher.
Am frühen Morgen, als man im Günderrode-Haus noch schläft, startet Ernst mit seiner Cessna gen Osten. Er wird von Tobi begleitet, mit dem er sich angefreundet und den er wegen seiner Russischkenntnisse als Konservator engagiert hat. Obwohl Ernst gerade von einem Beutezug ins Baltikum zurückgekehrt ist, wo er für ein paar Dollars verschollene Meisterwerke des Expressionismus ergattern konnte, zieht ihn die Sammler-Manie schon auf die nächste Abenteuerreise, diesmal zu den wohlfeilen Kunstschätzen in den Archiven der zerfallenden Sowjetunion. Wegen Spritmangels machen die beiden Station in Marxwalde, einem in Auflösung begriffenen Stützpunkt der DDR-Luftwaffe. Tobi will eine alte Rechnung begleichen: Als Wehrdienstverweigerer war er hier zusammengeschlagen worden. Es gelingt ihm, seinen damaligen Peiniger, einen NVA-Hauptmann, zur Rede zu stellen. Was Tobi nicht bedenkt: Die alten Seilschaften der Militärs funktionieren noch. So kommt es, dass die russische Luftabwehr über Ernsts Flugpläne informiert wird. Ernst schlägt die Warnungen Tobis in den Wind und fliegt nach Russland weiter. Tobi bleibt besorgt zurück. Mit einem Militär-LKW und der Leninfigur, die er als Erinnerungsstück an sich genommen hat, fährt er in seine Heimatstadt Dresden zurück.
Das Finale der Fußball-WM vereint alle Deutschen im Siegesrausch. Mauerspecht Gunnar in seinem Brehme-Trikot wird in Berlin von johlenden Fans in die Luft gestemmt – sein Namensvetter hat im Finale den entscheidenden Elfmeter verwandelt. Tobi, der sich nichts aus Fußball macht, fährt mit der Lenin-Statue in den Hunsrück. Er will das ausrangierte Denkmal bei Ernst aufbewahren. Als er erfährt, dass der Freund auch nach drei Wochen nicht aus Russland zurückgekehrt ist, bangt er um sein Leben