Seit zwei Drittel der einst 150.000 Bewohner von den Nationalsozialisten ausgelöscht wurden, existiert das alte Czernowitz nicht mehr. Früher gehörte es als Hauptstadt des Kronlandes Bukowina zur österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Überlebenden haben sich in Folge in der ganzen Welt zerstreut. In ihren Familien wirken die Erinnerungen an Menschen, Lebenswelten und Landschaften nach. Der Ort im Westen der Ukraine nahe der Grenze zu Rumänien heißt heute Czernivzi, eine entlegene Stadt in der Mitte Europas.
Mit Emigranten und Kindern von Emigranten kehren die einstigen Bewohner zurück. Unter ihnen ist der Cellist Eduard Weissmann aus Berlin, die Schwestern Evelyne Mayer und Katja Rainer aus Wien, der Schauspieler Harvey Keitel und der Schriftsteller Norman Manea aus New York. Die Fahrt zu den mythischen Orten ihrer Herkunft fährt sie nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Gegenwart, zu Menschen, die heute in Czernowitz leben, zur ukrainischen Studentin Tanja und dem beinahe 90jährigen Deutschen Johann Schlamp.