Die Filmbranche ist verunsichert. Mit neuen Serienformaten meldet sich das Fernsehen zurück. Apps wie Instagram, YouTube, Snapchat versorgen uns rund um die Uhr mit Bewegtbild. Filmemacher*innen müssen sich mit diesen Phänomenen auseinandersetzen; sie beeinflussen ihre Arbeit, sie bestimmen die Sehgewohnheiten ihrer Zuschauer*innen. Es gilt, ein Publikum zu erreichen, das von Bildern und Geschichten überflutet wird. Muss sich das Kino an die Ästhetik der kleinen Screens und das serielle Erzählen anpassen, diese bewusst ignorieren oder mit ihnen spielen? 15 deutschsprachige Regisseur*innen, die in den letzten zehn Jahren im Kino debütierten, werden in einem Hotelzimmer mit einer ihnen unbekannten These zur Zukunft des Kinos allein gelassen. Sie sind ungestört, keine Unterbrechungen, keine Rückfragen, es gibt zwei Kameras. Sie haben sechs Minuten und 66 Sekunden Zeit, zu reagieren. 6Minuten66 zitiert formal und inhaltlich Wim Wenders’ Film Chambre 666 (1982), für den er auf dem Festival de Cannes Regisseur*innen in ein Hotelzimmer einlud und dort mit einer von ihm formulierten These konfrontierte.