Ein Film wie ein Experiment im Erfahrungsraum zwischen Imagination und Identität, der das Tabu weder leugnet noch beschwört.
Da ist dieses Buch: „Josefine Mutzenbacher - Die Geschichte einer Wienerischen Dirne“, 1906 anonym erschienen. Es ist ein Sexreißer, bei dem noch heute manche Passagen völlig ausreichen, um selbst gestandene Kerle in deutlich sichtbare Verlegenheit zu bringen.
So geschieht es auch den Männern zwischen 16 und 99 in diesem Film, die sich ohne Ausstattung oder Maske zu dem Text, seiner Sprache und seinem Thema offen äußern. In einem hochintelligent arrangierten und experimentierfreudigen Setting, das Analyse und Affekt, Reflexion und Intimität gleichermaßen ermöglicht, überschreiten die Männer die Grenzen des Streitraums Literatur und eröffnen uns und sich selbst Einblicke in den Kosmos von Erotik und Sexualität diesseits und jenseits der Männerfantasie.