Süddeutsche Premiere
Korida, der Stierkampf in Bosnien-Herzegowina. Ein waffenloser Kampf, der keine Toten einfordert - im Gegensatz zum Bosnienkrieg, der die Protagonisten dieses Dokumentarfilms geprägt hat.
Es geht um Völkerverständigung, um das "druzenje", das freundschaftliche Zusammenkommen verschiedener Bevölkerungsgruppen. Es wird gemeinsam getrunken, gegessen, gefeiert und gewettet. In der Leidenschaft für die Stierkämpfe scheinen alle ethnischen Differenzen aufgelöst, die Tradition der Korida vereint Serben, Kroaten und Muslime der krisengeprägten Nachkriegsgesellschaft Bosnien-Herzegowinas. Die Koridas haben den Menschen mehr Frieden gebracht als die Europäische Union: ein rituelles Fest, in dem die verehrten Stiere als Stellvertreter gegeneinander kämpfen. Da ist Stipe, ein aus Österreich zurückgekehrter alter Stierzüchter. Und sein Sohn Marco, der in Österreich lebt und seinen Vater regelmäßig mit dessen Enkelsöhnen besucht, um ihnen bosnische Bräuche und Geschichte zu vermitteln. Oder Majuga, der sich neben seiner Bullenzucht als Kindergärtner und Karatelehrer für die jüngste Generation engagiert. Oder Renata, die großherzige, gefeierte Königin der Koridas. Sie schicken ihre prächtigen Tiere als Stellvertreter auf die Äcker.