In Mals gelang 2014 die europaweit erste erfolgreiche Volksabstimmung gegen den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft – 2.377 Malser wollen kein Gift mehr in ihrem Dorf und setzen sich damit gegen eine übermächtige Lobby aus Obstbauern, Bauernbund, Landesregierung und Konzernen zur Wehr. Mals soll zur
ersten pestizidfreien Gemeinde Europas werden.
Seit dem Ende der Nullerjahre verschandelt der konventionelle Apfelanbau mehr und mehr die Landschaft in Südtirol. Die Monokulturen rücken immer tiefer in die Alpentäler vor. Sie nehmen Flächen ein, auf denen bisher Kälber und Kühe weideten und Landwirte Gemüse und Getreide anpflanzten.
Apfel-Monokulturen, die der Biodiversität schaden, sind das eine Problem. Ein anderes, noch viel schlimmeres, sind die krank
machenden Pestizide, die beim Obstanbau eingesetzt werden. Denn der giftige Sprühnebel, der bis zu 20 Mal im Jahr auf den Obst-Anbauflächen versprüht wird, verteilt sich durch den Wind über das gesamte Dorf.