Der Filmemacher Edgar Reitz beschäftigt sich mit den Regeln und Grenzen des Kinos, die er auf immer neue Weise zu sprengen und zu erweitern sucht. Ein Beispiel für sein unermüdliches Suchen und Forschen sind die 1969/70 in Co-Regie mit Ula Stöckl entstandenen Geschichten vom Kübelkind, 22 abstrus-witzige, subversiv-anarchische Kurzfilme unterschiedlichster Länge, die sich ganz bewusst und mit verblüffendem Erfolg jeder Konvention widersetzten. In ihrem dadaistischen Ideenreichtum sind sie bis heute unerreicht.
Edgar Reitz, Ula Stöckl, Werner Herzog, Alexander Kluge und weitere Filmemacher und Zeitzeugen erinnern sich an die Bedingungen, die das Kübelkind und ähnlich visionäre Projekte vor 50 Jahren überhaupt erst möglich machten. Sie alle bewegt die Frage: Wie wird die Zukunft des bewegten Bildes aussehen? Und: Brauchen wir überhaupt noch das Kino? Kluge sagt: Ich gehe davon aus, dass wir das Reich der visuellen Eindrücke überhaupt nicht abgeschritten haben.