Havanna oder die Kunst, Ruinen zu bauen

Die einstige "Perle der Karibik" hat viel von ihrer früheren Pracht verloren. Diese Dokumentation portraitiert fünf Bauwerke, die wegen des Geldmangels der sozialistischen Republik zerfallen oder schon eingestürzt sind, und ihre Bewohner, die versuchen, sich in den Verhältnissen einzurichten.
Fast fünfzig Jahre nach der Revolution in Kuba und über ein Jahrzehnt, nachdem der Förderer Sowjetunion ausgefallen ist, kann der wirtschaftliche Niedergang auch am Zustand der Bauwerke in der Hauptstadt Havanna abgelesen werden. Fast alle Häuser verfallen, und viele von ihnen drohen gar einzustürzen. Fünf Bewohner solcher Ruinen gewährten dem Filmteam einen Einblick in ihren Wohn- und Lebensbereich. Sie berichten von ihrem Alltag unter erschwerten Bedingungen und den Wettlauf mit der Zeit gegen abbröckelnden Putz, Steinschlag oder die Gefahr von Einstürzen.
Die Gebäude und die Protagonisten werden von Schriftsteller Antonio José Ponte vorgestellt. Er sieht sich selbst als Ruinologen und stellt philosophische Betrachtungen über die Stadt und ihre Einwohner an. Das hat ihn in die Ungnade des Staates gestürzt, worauf er aus dem nationalen Schriftstellerverband verbannt wurde und einem Veröffentlichungsverbot in Kuba unterworfen wurde. Seither wartet Ponte, dass Fidel Castro, der Massimo Leader, wie eine Ruine zusammenstürzt.

Kuba 2006, 86 Min., FSK ab 0 Jahren
Kuba 2006, 86 Min., FSK ab 0 Jahren
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