Die Perlmutterfarbe ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Anna Maria Jokl, die in diesem ihre Erfahrungen aus der Anfangszeit des Nationalsozialismus verarbeitete. Im Mikrokosmos der Schule zeigt sie auf, wie leicht beeinflussbar nicht nur Kinder sind und wie schnell Gruppendynamik und -zwänge beängstigende Ausmaße annehmen können. Auf der anderen Seite steht die Erkenntnis, dass es nie zu spät ist, einen Fehler zuzugeben und jeder die Macht hat, die Dinge zum Guten zu wenden. Regisseur Marcus H. Rosenmüller besetzt wie schon in der Komödie Wer früher stirbt, ist länger tot Markus Krojer als jugendlichen Hauptdarsteller, der sich ohne böse Absicht immer tiefer in Lügen verstrickt und dem die Situation schließlich über den Kopf zu wachsen droht. In diese Lage können sich Zuschauer jeden Alters hineindenken, und tatsächlich ist der Film nicht nur für Kinder sehenswert. Dafür sorgt nicht zuletzt der teils ironische Unterton und die liebenswert gestalteten Nebenfiguren. Das ist etwa der Musiklehrer und die Buchhändlerin. Mit Sigi Zimmerschied, Josef Hader und Gustav-Peter Wöhler ist der Familienfilm bis in die Nebenrollen gut besetzt.