Niemals zuvor haben die beiden dreizehnjährigen Zwillingsbrüder ihre Großmutter gesehen, zu der sie nun im großen Krieg gebracht werden. Die kümmerliche Hütte der verschrobenen alten Frau, die im Dorf als Hexe verschrien ist, liegt an einem Waldstück nahe der Grenze. Das Leben hier ist so rau wie der Ton der Großmutter. Die Kinder müssen hart arbeiten. Draußen behandelt man sie nicht besser, Schläge und Ungerechtigkeit sind an der Tagesordnung. Um in dieser Welt zu überleben, beschließen die Jungen, sich in immer neuen Übungen abzuhärten. Ein Lexikon und eine alte Bibel dienen ihnen zum Lernen. Ihre Erlebnisse halten sie in einer Kladde fest, die sie das große Heft nennen: eingetragen wird nur, was sich in einem Aussagesatz festhalten lässt; was wahr ist. Nach und nach entwickeln die Jungen eine Moral, in
der Gut und Böse ihre ganz eigene Bedeutung haben. KRITIK: Die Kamera führte der österreichische
Kameramann Christian Berger, der für seine Arbeit in Michael Hanekes Das weiße Band für den Oscar nominiert war.