EDGAR REITZ: Die zweite Heimat - Das Ende der Zukunft (1966)

Reinhard kommt aus Mexiko zurück, wo er einen Dokumentarfilm gedreht hat, und möchte den Fuchsbau aufsuchen. Aber dort, wo er einen wichtigen Teil seiner Vergangenheit verbracht hat, klafft ein tiefes Erdloch. Fassungslos versucht er mit der Kamera Trauerarbeit zu leisten, muss aber einsehen, dass dies mit den Mitteln des Films nicht möglich ist. Mit einem von Hermann geschriebenen Requiem, das konzertant vor der Baugrube aufgeführt wird, trägt die ehemalige Gemeinschaft dann die alten Zeiten zu Grabe.

Reinhard macht sich nun an den Schnitt seines Dokumentarfilms, von dem man auf dem Bildschirm des Schneidetischs tief heranbrausende Flugzeuge über südamerikanischen Baumwollfeldern sehen kann. Immer wieder wird er von Trixi, der Schwester der Cutterin, bedrängt, sie doch in einem Film mitspielen zu lassen. Reinhard versucht sie los zu werden, wird aber ausgerechnet durch ihre unkonventionelle Denkweise auf die Idee gebracht nach Venedig zu fahren, um dort für ein neues Projekt von Frau Cerphals Nichte, Esther, Geld zu borgen. Reinhard bringt die Reise zu den in der Nacht gespenstischen Kanälen der Lagunenstadt aber noch viel mehr als bloß Geld ein: zum einen die Liebe der wie besessen fotografierenden Esther und zum anderen eine neue Filmidee - nämlich einen Film über Esther.

In München hat derweil Renate eine Kellerkneipe aufgemacht, das "U-Boot". Wenn man spät in der Nacht hinuntergeht, so kann man dort nicht nur Bier und Wein trinken, sondern auch zusehen, wie sie beispielsweise im Großaquarium komische, erotische Szenen aufführt. Hermann ist einer der Gäste, der sich ansonsten auf ein Kleinbürger-Idyll eingelassen hat. Clarissa erwartet in dieser Zeit ihr erstes Kind, Helga hat bereits eines.
Als Reinhard zum Abschluss seines neuen Drehbuchs aus Venedig zurückkommt, treffen sich alle am Ammersee, wo die Eltern von Rob in einem schönen alten Forsthaus am Seeufer leben. Reinhard fährt mit dem Ruderboot auf den See hinaus. Vom Ufer aus sehen die Freunde bald nur noch das leere Boot auf den Wellen schaukeln. Reinhard wird nie wieder gesehen..

Heimat - Eine deutsche Chronik

DE 1992, 133 Min., FSK ab 12 Jahren
Regie:
Edgar Reitz
Drehbuch:
Edgar Reitz
Besetzung:
Laslo I. Kisch, Henry Arnold, Salome Kammer
Kamera:
Gernot Roll (Filme 1-5), Gerard Vandenberg (Filme 6-8), Christian Reitz (Filme 9-13)
Heimat - Eine deutsche Chronik

DE 1992, 133 Min., FSK ab 12 Jahren
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