Eine wahnwitzige Mischung aus Farce und Tragödie, Traum und Wirklichkeit.
Eine Gruppe von sechs Angehörigen der Bourgeoisie - bestehend aus zwei reichen französischen Ehepaaren, einer jungen Frau, sowie dem korrupten Botschafter von Miranda – plant ein stilvolles Essen im kleinen Kreis. Das Essen wird jedoch wegen permanenter Zwischenfälle und Missverständnisse immer wieder verschoben. Geistliche, Gefängniswärter, Kommissare, Terroristen, Gangster und melancholische Soldaten spielen dabei eine Rolle.
Das Besondere an dem Film – neben dem für Luis Bunuel typischen, hier besonders geballt in Szene gesetzten Spott gegen die High Society und die dekadente Sinnlosigkeit ihrer Rituale – besteht in seiner surrealistischen Erzählweise. So findet ein großer Teil der Handlung nur als Traum einzelner Protagonisten statt. Der eine Bourgeois träumt etwa das Leben eines anderen. Mit jedem dieser Rahmenwechsel der Erzählung wird der gesamte Wahrheitsgehalt des bis dahin Gezeigten infrage gestellt. Luis Bunuel entfaltet dieses Panorama eines charmant-inhumanen, genusssüchtigen Großbürgertums mit spielerischer Eleganz, ohne dass der Film bei aller komödiantischen Leichtigkeit an aggressiver Schärfe verliert. Vor allem die Schauspieler*innen glänzen in der surrealistischen Gesellschaftssatire, in der Bunuel das Bürgertum und seine Rituale meisterhaft ad absurdum führt.