Ein ungewöhnlicher, meditativer Klang wabert durch eine Bar. Es ist die Lesiba, das Musikinstrument des Erzählers, der uns wispernd eintauchen lässt in diese Geschichte, die sich in den malerischen Bergen Lesothos zugetragen hat: "Tretet näher heran, Kinderchen, seid guten Mutes. Denn dies ist kein Todesmarsch und auch keine Beerdigung. Es ist eine Auferstehung." In den Bergen Lesothos wünscht sich die alte Witwe Mantoa den Tod herbei und trifft Vorkehrungen, um wie ihre Vorfahren in dieser Erde begraben zu werden. Doch als die Bewohner:innen erfahren, dass ihr Dorf einem Stausee weichen und sie umsiedeln sollen, findet Mantoa neuen Lebenswillen und entfacht den kollektiven Geist des Widerstands in ihrer Gemeinde.
Regisseur Lemohang Jeremiah Mosese kommt selbst aus Lesotho und präsentiert mit seinem ersten langen Spielfilm ein filmisches wie erzählerisches Meisterwerk. Bildgewaltig lehnt er sich immer wieder an Formen des epischen Theaters von Bertolt Brecht an, eignet es sich an und transformiert es. An seiner Seite: die kürzlich verstorbene südafrikanische Schauspiellegende Mary Twala Mhlongo, die der Witwe Mantoa eine fast mythische Kraft verleiht. Ein Film wie ein leiser, ermutigender Schrei des Protests, erzählt in wuchtigen, traumhaft komponierten Bildern.